Jörg Düsterwald

Biographie
Zu den Werken

Malerei, Zeichnungen, Wandmalerei und insbesondere BODYART, die besondere Körperkunst mit Aktmodellen sind seine Schaffensbereiche.
Durch Teilnahmen an Wettbewerben, Ausstellungen, Projekten und Events erlangte er etliche Ehrungen und Preise, darunter gewann er zum Beispiel die „Deutsche-Bodypainting-Meisterschaft 2008“.
Seine Bilder hängen unter anderem auch in Italien, Japan und Argentinien. Zahlreiche Veröffentlichungen in zum Teil internationalen Print- und TV-Medien dokumentieren sein künstlerisches Schaffen.
Ein Künstler der in seinem künstlerischen Schaffen noch so viel vorhat zu erreichen. Er hat unglaublich viele Ziele vor seinen Augen, wir werden also noch sehr viel von ihm sehen.

Jörg Düsterwald über Jörg Düsterwald

WIE ALLES BEGANN

Eigentlich bin ich gar nicht schuld. Nach mehr oder weniger erfolgreichen, auf jeden Fall kurzen Angestelltenjobs nach meiner Zeit an der Werkkunstschule Flensburg schwelgte ich in Arbeits- und Orientierungslosigkeit und malte mein erstes abstraktes Bild. Auf dem Balkon, mit Baumarktfarben auf einem Bettlaken. Und weil ich mal irgendwo gehört hatte, dass Bilder, und seien sie auch noch so sinnbefreit, einen Namen haben, nannte ich das Werk „Salza“. Dass dieser zudem auch noch falsch geschriebene Titel Jahre später noch zu etwas Nutze sein sollte, ahnte ich natürlich noch nicht. Jedenfalls passte er, wenn man das Bild nur lang genug betrachtete und seine Phantasie aktivierte, ganz gut. Wenn nicht sogar genau richtig – irgendwann ging es gar nicht mehr anders –
irgendwie logisch.

Das bunte Etwas fand seinen Platz an der Wohnzimmerwand in der damaligen Mietwohnung. Nun hing es da so rum, ein paar Monate. Dann, im November, hatte ich zwar immer noch keinen Job, dafür aber Geburtstag. Also Party. Zu vorgerückter Stunde und nach einigen Bierchen fiel das Gespräch auf „Salza“. Dahingelallte Sätze wie „…Mach doch mal ‘ne Ausstellung!“ oder „…verkauf‘ das doch!“ waren Ideen, die ich als völlig absurd und belächelnd abtat. Irgendwann war die Party dann zu Ende.
Am nächsten Tag, wieder nüchtern, erinnerte ich mich an jene Partygespräche. Und da ich sowieso nichts Besseres zu tun hatte, …warum eigentlich nicht?! Ich schuf in der Folgezeit noch einige kreative Ergüsse (von denen ich übrigens noch heute ein/zwei Exponate habe) und organisierte eine erste Ausstellung in der Stadtbücherei. So ganz richtig, semiprofessionell, mit Galerieschienen, Einladungen, improvisiertem Sektempfang. Nun ja, bis auf ein paar Freunde war niemand da. Die anfängliche Euphorie, stolz und angeberisch mit der tausendprozentigen Gewissheit, der neue Star am Malerhimmel zu sein, wich postum der Erkenntnis, dass das alles so prall wohl nicht ist.

Doch dann geschah das nicht mehr Geglaubte: jemand kaufte ein Bild! Und zu allem Überfluss nicht irgendeines, sondern genau das eher aus Langeweile erwirkte Balkon-Baumarktfarben-Betttuch-Bild „Salsa“ für unfassbare 500,- DM. Und, als ob es einem Pingpongeffekt glich, wechselte kurz darauf noch ein Bild seinen Eigentümer. Wow! Genial! Das ist ja einfach! „Gut, das mach‘ ich jetzt“, war der Geistesblitz, der mich veranlasste, mich beim Arbeitsamt abzumelden, nach Krediten Ausschau zu halten und viele irritierte Blicke und ablehnende Kopfschüttler diverser Bankberater zu kassieren ob einer solch‘ scheinbar unrentablen Geschäftsidee (sie sollten lange Recht behalten); außerdem unzählige, im Nachhinein völlig überflüssige Formulare auszufüllen, Ämter aufzusuchen, Material einzukaufen… – um fortan selbstständiger, freischaffender Künstler zu sein. Was immer das auch ist und wie immer man das auch macht.

Das war am 01.04.1993 und alles andere als ein Aprilscherz. Wenngleich sich sehr bald herausstellte, dass es ganz und gar nicht einfach war und bis heute nicht ist, von Kunst und kreativem Schaffen seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Sicher eine Mischung aus Intention, Phantasie, Qualität, Marketing, passenden Momenten, wichtigen Begegnungen, Zufällen und, wie ich später erleben sollte, der Steuerung des Unterbewusstseins, Lenkung des Willens, dem ständigen Kampf zwischen Selbstachtung und Zweifel, Glaube, Hoffnung, Mut und Zuversicht.
In den vielen Jahren ist etliches geschehen und in ständigem Wandel. Zu der ursprünglichen Bilder-Malerei kam recht bald die Körperkunst hinzu. Mehr denn je ist gerade diese besondere ART zu einem wesentlichen Teil meines kreativen Schaffens geworden.

Und gerade in den momentanen Monaten scheint ein neuer Prozess, ein weiterer Abschnitt meines künstlerischen Weges zu beginnen. Mit den aktuellen Werken BODY ART und SPECIAL ART steigere ich die Darstellung noch einmal, bringe Malerei und Körperkunst zusammen – es entstehen neue, einzigartige Bildwerke. Wohin das führt? Muss ich das jetzt schon wissen? Vielleicht reicht die Antwort darauf auch in Anlehnung an Udo Lindenberg (Zitat): „…is schon ´nen geiler Beruf, Rockstar zu sein…“. Dem mag ich mich im Sinne der vielfältigen, freien Kunst nur anschließen. Alles Weitere lasse ich gern offen…